Kulturbeirat mit neuem Schwung
Die erste Sitzung des neuen Kulturbeirats brachte nicht nur den Vorsitzenden Korbinian Grabmeier hervor, sondern ließ auch viel Engagement erkennen. | Von den zwölf Kulturbeiratsmitgliedern sind drei aus der vorherigen Amtzeit übrig geblieben: Anna Mießl vom Stadtjugendring, Martin Kaufhold von der Uni Augsburg, der sich seine Stimme mit Carolin Jörg von der Hochschule Augsburg teilt und Korbinian Grabmeier – er engagiert sich beim Theter Ensemble und bei Green Belt. Carolin Jörg und weitere neun sind, was die Beiratsarbeit betrifft, Newbees. Zu ihnen gehören Rana Yousef und Susi Weber (Grandhotel; mit einer gemeinsamen Stimme), Rebecca Lindner (Kulturpark West), Alexander Ratschinskij (Poetry Slam), Clara Diepold (Verein Raumpflegekultur), André Bücker (Theater Augsburg), Josef Strzegowski (Runder Tisch der Religionen) und Karl B. Murr (Textil- und Industriemuseum). Korbinian Grabmeier wurde einstimmig als 1. Vorsitzender des Kulturbeirats gewählt. Bezüglich der Stellvertretung regte André Bücker eine paritätische Besetzung an. Die Wahl wurde auf die nächste Sitzung vertagt.
Das breites Interesse an der Beiratsarbeit spiegelt sich in den vielen Themen wieder, die bei der ersten Sitzung in neuer Besetzung angerissen wurden: Umzug von Kulturschaffenden aus dem Kulturpark West in das Gaswerk, kulturelle Vielfalt und Zugang zur Kultur, Schnittstellen zwischen Hochkultur und Alternativkultur, Freiräume für Kultur, Stadtteilkultur, Zwischennutzungen für die Bildende Kunst und Planungssicherheit für das Modular Jugendfestival. Etwas ausführlicher wurde das Thema Museumsentwicklung beraten. Im nächsten Baustein des Kulturentwicklungsplanes ist vorgesehen, dass bis zum Jahresende Antworten auf die Frage gefunden wird, wie die großen Häuser mit recht bedeutenden Sammlungen fit für die Zukunft gemacht werden können – jenseits von einem Publikum, das ausschließlich aus Bildungsbürger*innen besteht und andere Voraussetzungen mitbringt, »als den abendländisch-christlichen Kulturhintergrund«, wie Kulturreferent Thomas Weitzel anmerkte. Der Kulturbeirat kann zwei Vertreter*innen in die Steuerungsgruppe des Bausteins Museumslandschaft entsenden.
Ein weiteres Thema war die Halle 116 im Sheridan-Areal als ehemaliges Zwangsarbeiterlager der NS-Zeit und militärisch genutztes Gebäude durch die US-Armee. Auf Einladung der Bürgeraktion Pfersee haben einige Beirät*innen das Gebäude besucht. Nun will man sich mit den Interessen unterschiedlicher Gruppen an der Halle 116 befassen und hat hierzu eine Arbeitsgruppe gründet. Auch eine Vernetzung mit dem Beirat für Erinnerungskultur ist vorgesehen. Eine weitere AG wird sich um unangenehme Vorfälle in der Clubszene kümmern. Es gab Ärger mit einer Gruppe von Geflüchteten. Hier wird der Kontakt zur Club- und Kulturkommission und zum Integrationsbeirat aufgebaut.
Von Susanne Thoma