Kulturbeirat im Mai 2018
Alexander Ratschinskij berichtete über die Halle 116. Die Stadt Augsburg erwägt nun einen Ankauf bzw. eine Übernahme von der AGS, dem Tochterunternehmen der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Augsburg GmbH (WBG), die das Gebäude treuhänderisch verwaltet. Laut Kulturreferent Thomas Weitzel wird nun ein Nutzungskonzept für das ehemalige KZ-Außenlager und die spätere Fahrzeughalle des US-Militärs im Gesamten erarbeitet. Gespräche mit der Konversionsbeauftragen für das Sheridan-Gelände sind anberaumt, um die Halle 116 endgültig vom Bundeseigentum in städtisches Eigentum zu überführen. Man rückt also von dem Vorhaben ab, die Halle nur zu einem Teil für die Erinnung an die Nazigreuel und die Geschichte der amerikanischen Streikräfte nutzen zu wollen. Stadträtin Verena von Mutius machte darauf aufmerksam, dass der aktuelle Bebauungsplan, der noch eine teilweise gewerbliche Nutzung vorsieht, entsprechend geändert werden muss.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Entwicklung der Augsburger Museumslandschaft und der Bürgerbeteiligungsprozess, der derzeit läuft. Aus dem Beirat sind Susi Weber vom Grandhotel Cosmopolis und Karl Borromäus Murr vom Textilmuseum entsandt, den Prozess mit zu lenken. Während die Vorträge am 25. April über die Rolle der Museen in einer sich stark verändernden Welt als guter kontroverser Auftakt eingeschätzt werden, gibt es harsche Kritik an der Durchführung der Ideenwerkstatt der Agenturen «Embassy of Culture» und «frankonzept» am folgenden Tag. Ein «eher unpassendes, scheinbar wenig durchdachtes Konzept», heißt es in einem Papier von Susi Weber. Die Steuerungsgruppe wird sich damit befassen.
Die nächste Kulturbeiratssitzung wird am 9. Juli 2018 um 17:30 Uhr im Zeughaus statt finden. Die Sitzungen sind öffentlich. Interessierte Bürger*innen sind willkommen.
Von Susanne Thoma