Bilanz Kulturbeirat
Die zweijährige Amtszeit des Kulturbeirats geht zu Ende. Am 5. Dezember wird neu gewählt. | Der Kulturbeirat besteht aus fünf Mitgliedern, die offen gewählt werden und fünf gesetzten Personen aus Institutionen – theoretisch. Praktisch sah es in den letzten zwei Jahren so aus: Motivation, Kontinuität und Tatkraft waren bei den gewählten Mitglieder deutlich größer als bei den gesetzten. Eine erfreulich Ausnahme waren die Vertreter von Hochschule und Universität, die sich einen Sitz teilten, aber beide stets konstruktiv an den Beratungen des Beirats mitgewirkt haben.
In zehn Sitzungen hat der Beirat aktuelle Themen aus der Kulturpolitik aufgegriffen, diskutiert und die Ergebnisse an den Kulturausschuss weitergegeben. Inhaltliche Impulse waren zum Beispiel die Verbesserung von Ausstellungsmöglichkeiten für die Bildende Kunst, die personelle und strukturelle Verstetigung beim Brechtfestival, der Standort für das Modular-Festival oder die kuratorische Freiheit des Friedensbüros. Dabei ist die Expertise der Kulturszene in Wechselwirkung mit der »Ständigen Konferenz der Kulturschaffenden« in die Meinungsbildung eingeflossen.
Es hagelte Kritik, dass im Kulturbeirat zu wenig weibliche Stimmen vertreten sind. Das Gremium hat deshalb über eine Wahlordnung mit mehr Chancengleichheit beraten. Leider ist es bei Lippenbekenntnissen geblieben. Man konnte sich trotz Expertise von außen zu keiner strukturellen Maßnahme zur geschlechter-paritätischen Besetzung durchringen. Ohnehin darf man das Wahlverfahren als etwas zweifelhaft betrachten, denn zum Zuge kommt, wer die größte Fangemeinde mobilisieren kann. Also Ladies, ran!
Von Susanne Thoma