Kultur, Region, Geld
Teil 2: Die Kulturetats unserer Kulturregion
Unsere Kulturregion zählt gegenwärtig rund 683.000 Menschen, die in zwei Landkreisen und im stetig wachsenden Augsburg leben. Rein rechnerisch ist hier ein gutes Drittel der Bevölkerung des Bezirks Schwaben zu Hause. Die Kulturregion speist ihre kulturelle Vielfalt nicht nur, aber im Wesentlichen aus dem dafür bestimmten Etat des Augsburger Rathauses. Welche Bedeutung aber hat die Kulturförderung der Landkreise, des Bezirks oder die der benachbarten Städte und wie verhält es sich mit den Zuschüssen aus München, Berlin und Brüssel oder von privaten Geldgebern oder Sponsoren?
Bezirk Schwaben
Der Gesamthaushalt des Bezirks Schwaben setzt sich zusammen aus einem Verwaltungs- und einem Vermögenshaushalt und summiert sich für 2019 auf insgesamt rund 845 Millionen Euro. Dabei dominieren aufgrund der Aufgabenstellung der Bezirke zunächst die Sozialausgaben mit etwa 95 % der Gesamtausgaben. Im Einzelplan 3, dem Bereich insbesondere für die Kulturausgaben, werden dabei 1,64 % der Gesamtausgaben veranschlagt, was einem Etat in 2019 von immerhin 14 Millionen Euro entspricht.
Landkreis Augsburg
Im Landkreis Augsburg sind für die Haushaltsjahre 2018 und 2019 jeweils rund 1,4 Millionen Euro für den Bereich Kultur angesetzt. Etwa ein Drittel entfällt dabei auf die Förderung von Museen, Sammlungen und Ausstellungen. Mit 600.000 Euro im Jahr 2018 und 470.000 Euro im Jahr 2019 wurde bzw. wird beispielsweise das Museum des Bezirks Schwaben in Oberschönenfeld bezuschusst, rund 225.000 Euro flossen im Jahr 2018 in den Unterhalt der Klostermühle Thierhaupten. Im Bereich der Theaterpflege ist die Förderung des Theaters Eukitea mit rund 60.000 Euro in beiden Jahren hervorzuheben. Mit 32.000 Euro förderte der Landkreis die Baukultur, mit 34.000 Euro zusätzlich die Kunst am Bau. Für den Ankauf der Werke regionaler Künstler sind 20.000 Euro angesetzt.
Landkreis Aichach-Friedberg
Der Landkreis Aichach-Friedberg hat für »Kulturpflege« in seinem Haushalt 2019 insgesamt 54.400 Euro an Ausgaben veranschlagt, einen Großteil davon für Bücher (das jährliche »Altbayern in Schwaben«, heuer außerdem den Band »Kapellenwege im Wittelsbacher Land« und den Zuschuss zu einem Wittelsbacher-Land-Buch für den HSU-Unterricht in Grundschulen). Dazu kommen Zuschüsse für das Blasorchester Wittelsbacher Land, das Projekt Volksmusik im Wittelsbacher und Dachauer Land und den Augsburger Sängerkreis sowie die Finanzierung des Wittelsbacher Heimattages. Darüber hinaus hat der Landrat die Möglichkeit, punktuell Kulturprojekte aus seinen Verfügungsmitteln zu unterstützen.
Zur Differenzierung ist es wichtig zu wissen, dass mit diesen Zahlen nicht die gesamte Kulturfinanzierung in den Landkreisen dargestellt werden kann. Ein Großteil der Zuständigkeiten in der Kulturarbeit liegt bei den Gemeinden, Städte wie Gersthofen, Königsbrunn, Bobingen, Aichach, Friedberg und Neusäß verfügen über eigene Kulturbeauftragte, Ressorts und Budgets.
Von Jürgen Kannler